Online Monatsandacht
Das geistliche Wort zum aktuellen Monat!
Online Monatsandacht November
Das geistliche Wort im November, welches zeitgleich auch immer in unserem HERR-BERGE Journal erscheint. Jeder Bewohner erhält monatlich eine gedruckte Ausgabe des Journals.
Die Güte des Herrn ist`s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß. Klgl 3.22-23
Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt. 2 Petr 3,13
„Das ist unfair!“ Drei Worte – eine klare Aussage! Jedem von uns dürfte sie schon begegnet sein – egal ob aus dem sprichwörtlichen Kindermund oder inmitten erlebter Ungerechtigkeit. Das Leben und diese Welt sind längst nicht immer gerecht. Das gilt sowohl auf der persönlichen Ebene als auch im Hinblick auf die großen, weltweiten Zusammenhänge – von der Berücksichtigung meiner Bedürfnisse durch andere bis zur Verteilung globaler Ressourcen. Es gibt viel Ungerechtigkeit – heute genauso wie damals als Petrus lebte und im Grunde fast seit Menschengedenken. Und so ist das Streben der Menschheit nach Gerechtigkeit nur allzu verständlich.
„Was aber ist gerecht?“ Oder: „Wann herrscht Gerechtigkeit?“ Ohne die Vielzahl politischer und philosophischer Ansätze an dieser Stelle umfangreich zu diskutieren, wage ich zu behaupten: sie alle bleiben unvollkommen! Ich schätze jeden Beitrag zu mehr Gerechtigkeit – im Kleinen wie im Großen – und bin davon überzeugt, dass es viel Gutes und Ehrenwertes in unserem Miteinander als Menschen gibt. Und doch denke ich, dass das menschliche Streben nach Gerechtigkeit in letzter Konsequenz immer wieder am Menschen selbst scheitert. Deswegen glaube ich, dass Petrus im obigen Vers von einer anderen Gerechtigkeit spricht und möchte diese gern mit folgenden Worten umschreiben: „Gerechtigkeit bedeutet, dass etwas oder jemand im Sinne Gottes und in seinen Augen richtig ist!“
Petrus skizziert in seinem Brief beispielhaft die vielfältige Ungerechtigkeit in Geschichte und Gegenwart sowie Gottes Sicht und Handeln darin. Er schließt seine Betrachtung aber mit dem Ausblick auf eine bessere, eine gerechte Zukunft und verknüpft sie unmittelbar mit dem schöpferisch-erneuernden Handeln Gottes. Das ist keine bloße „Jenseitsvertrösterei“, sondern ein hoffnungsspendender Zuspruch, der auch unser Hier und Heute prägen soll. Jeder ist eingeladen, dieses erneuernde Wirken Gottes persönlich zu erfahren und ihm Herz und Leben zu öffnen – beispielweise durch ein kurzes Gebet. Wir sind aufgefordert, unser eigenes Denken und Handeln zu reflektieren und uns verändern zu lassen – beispielweise in der bewussten Auseinandersetzung mit den Worten der Bibel. Und wir dürfen Kraft schöpfen, um uns für Gerechtigkeit im Sinne Gottes Hier und Heute einzusetzen und zugleich manche Ungerechtigkeit zu ertragen, weil wir wissen, dass der Tag kommt, an dem diese Gerechtigkeit in einer neuen oder erneuerten Schöpfung allumfassend erlebbar wird – so wie es Johannes in den letzten Kapiteln der Offenbarung beschreibt.
Als eine unserer Töchter die entsprechende, eindrücklich bebilderte Doppelseite ihrer Kinderbibel betrachtete, fand sie die für mich passenden Schlussworte zu dieser Andacht: „Das wird schön werden!“
Sebastian Stark