Online Monatsandacht
Das geistliche Wort zum aktuellen Monat!

Online Monatsandacht April
Das geistliche Wort im April, welches zeitgleich auch immer in unserem HERR-BERGE Journal erscheint. Jeder Bewohner erhält monatlich eine gedruckte Ausgabe des Journals.
Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken. Lev 19,33
Das klingt wie ein Rückblick auf etwas Vergangenes. Da, als
Jesus sich zu ihnen (den beiden Jüngern auf dem Weg von Jerusalem zurück in ihr Heimatdorf Emmaus) gesellte und das Gespräch suchte; sie fragte, ihnen zuhörte und schließlich die biblischen Zusammenhänge um seinen gewaltsamen Tod erklärte: da brannte ihr Herz. Das stellen sie im Nachhinein fest. Da hatten sie eine Jesusbegegnung, ohne es zu realisieren. Erst im Nachhinein erschließt sich ihnen, was da eigentlich passiert ist, was Jesus in ihrem Herzen ausgelöst hatte.
Auch wir können oft erst im Nachhinein nachvollziehen und nachfühlen, was in unserem Leben passiert ist. Manchmal viel später brechen Gefühle auf, die zu einem früheren Erlebnis gehören. Das ist mit schweren Erlebnissen so, aber durchaus auch mit beglückenden. Im Moment des Geschehens überrollt es uns, und wir können es gar nicht einordnen. Erst mit etwas Abstand sortieren sich Eindrücke und Gefühle zu einem Gesamtbild.
Und jetzt? Ist dieses Brennen der Jüngerherzen weg? Ist es mit Jesus, der nach dem Brotbrechen plötzlich verschwunden war, mit verschwunden? Die beiden Jünger könnten doch zufrieden sein.
Die Erlebnisse der letzten Tage haben sich sortiert. Nachdem zunächst nur Trauer und Ratlosigkeit ihre Gefühlswelt bestimmten, verbinden sie nun im Rückblick jenes brennende Herz mit dem Erlebten. Jetzt könnten sie in Frieden zum Alltag übergehen. Aber das tun sie nicht. Sie brechen in die Nacht hinein noch einmal auf, zurück nach Jerusalem. Warum? Weil ihr Brennen eben nicht erloschen ist. Sie müssen es den restlichen Jüngern mitteilen, dass Jesus ihnen begegnet ist.
Mein Wunsch wäre, dass auch unsere Jesus-Erfahrung sich nicht auf eine zurückliegende befreiende und beglückende Erfahrung reduziert, wo wir uns an das Brennen im Herzen erinnern. Ich wünsche uns, dass unser Herz noch immer brennt oder wieder entflammt wird, damit wir nicht schweigen können, von dem, was wir erlebt haben und erleben.
Ich vertraue darauf, dass Jesus auch heute neben uns her auf unserem Lebensweg geht. Fragen stellt, zuhört, erklärt und führt, bei uns einkehrt und unser Herz entflammt (vielleicht merken wir´s erst im Nachhinein). Auch unsere Jesuserfahrungen sind immer mit Karfreitag und Ostern verknpüft. Denn sein Sterben und Auferstehen machen erst, dass er bei uns ist, und unser Herz für ihn brennt.
Ein erhellendes inneres Osterfeuer wünscht Euch Michael Schubach